Balzrituale bei Vögeln und ihre Fortpflanzung

Das Tierreich hat uns seit jeher an mehr oder weniger bizarre Verhaltensweisen gewöhnt, die der Fortpflanzung dienen. Wildvögel und Hausgeflügel bilden hiervon keine Ausnahme. Schauen wir uns gemeinsam einige der faszinierendsten und merkwürdigsten Balz- und Paarungsrituale der Vögel an.

Ziele der Balz bei Vögeln

Das Zurschaustellen ihres Gefieders , Singen oder neugierige Tänze sind für Vögel alles andere als überflüssige Verhaltensweisen. Obwohl es uns manchmal schwerfällt, ihre Bedeutung zu verstehen, vermitteln diese Rituale Dinge wie die gute Gesundheit des Vogels, ein respektables genetisches Erbe, eine größere Neigung, seinen Nachwuchs zu beschützen oder große Fähigkeiten bei der Nahrungsbeschaffung. Kurz gesagt, durch die Balz möchte man zeigen, dass man für die Fortpflanzung und das Überleben der Art geeignet ist .

Lieder, Zwitschern und andere Serenaden

Zu den allerersten Phasen der Balz gehören Singen oder allgemein Lautrufe . Sie werden häufig von Männchen verwendet, um Weibchen anzulocken und ihr Territorium gegenüber anderen Männchen der gleichen Art zu markieren. Anhand der Lautvielfalt bzw. der Komplexität der Melodie können Vögel ihre Reife und Paarungsbereitschaft mitteilen.

Wie könnte man dabei nicht an das Krähen des Hahns denken, das wir Menschen trivial mit dem morgendlichen Wecker verbinden, das Tier jedoch dazu nutzt, Hennen für seinen Harem zu rekrutieren. Allerdings werden Balzrufe nicht immer durch Zwitschern ausgelöst. Einige Arten greifen auf andere Lautarten zurück. In der Natur behelfen sich Störche beispielsweise damit, durch das Schlagen ihrer Schnäbel Geräusche zu erzeugen.

Geschlechtsdimorphismus: Wenn das Auge auch seinen Teil will

Warum haben die Männchen vieler Vogelarten ein viel farbenfroheres und auffälligeres Gefieder als ihre weiblichen Artgenossen? Die mehr oder weniger ausgeprägte Vielfalt des Gefieders ist als echte Balzwaffe anzusehen, die die Partnerwahl des Weibchens beeinflussen kann.

Das bekannteste Beispiel ist der Pfau und sein Balzverhalten . Eine ähnliche Argumentation gilt aber auch für viele andere Arten wie etwa den Fasan , verschiedene Entenarten oder den Hahn .

Tänze und Bewegungen zur Balz

Zur Fortpflanzung können Vögel auch Tänze , kleine Choreographien oder andere Bewegungen ausführen, mit denen insbesondere Männchen die Aufmerksamkeit der Weibchen erregen. Das Schlagen mit den Flügeln, Hüpfen und Bewegen des Kopfes mag wie eine lustige Bewegung erscheinen, aber sie verfügen über eine eigene, präzise Ausführungstechnik. Wenn Sie den Tanz falsch machen, verlieren Sie die Chance, das Weibchen zu treffen.

In der Natur sind die Paradiesvögel , die für Neuguinea und Australien typisch sind, das perfekte Beispiel. Die Männchen dieser Arten führen komplexe und faszinierende Tanzvorführungen auf, die manchmal von Feder- und Farbenpracht begleitet werden. Auf lokaler Ebene können wir uns an die Balz des Auerhuhns erinnern (Titelbild). Ein echter Marsch, der mit erhobenem Kopf und herausgestreckter Brust ausgeführt wird und zu dem eher tiefe Kehllaute hinzugefügt werden.

Auch Wasservögel wie Gänsevögel nehmen im Wasser bestimmte Bewegungen vor, um ihren Partner zu beeindrucken. Bewegungen an der Wasseroberfläche , Tauchgänge , das Vortäuschen von Trinken oder (wie bei Lappentauchern ) das gegenseitige Anbieten von Algen zur Weihe der Verbindung und als Symbol für den Nestbau. Manchmal führt nur das Männchen diese Rituale durch, manchmal beteiligt sich auch das Weibchen an den Tänzen.

Andere Balzverhalten

Wir schließen mit einigen Ritualen ab, die deutlich funktionaler und leichter zu verstehen sind. Bei manchen Arten (wie etwa der Beutelmeise) bauen die Männchen das Nest von vornherein, um die Zustimmung der Weibchen zu gewinnen. Ein gut gebautes Nest ist für bestimmte Vogelweibchen eine sichere Sache!

Andere Arten balzen, indem sie ihren Partnern Futter geben oder sich gegenseitig das Gefieder putzen . Abschließend müssen noch die Kämpfe der Männchen um die Eroberung der Weibchen erwähnt werden. Diese Haltung ist bei vielen Vögeln üblich, einschließlich Hähnen, die um die Vorherrschaft im Hühnerstall und um die Eroberung der Gruppe der Weibchen kämpfen.